Völlig tierfreie Hauptgerichte gibt es bei uns nicht oft.
Vielleicht einmal die Woche.
Meistens bemerke ich es nicht, niemand, höchstens hinterher, vielleicht,
manchmal, ist nicht so wichtig.
Wird nicht thematisiert, ist nur Teil unserer Mittagstische.
Freitag also, Tier-Frei-Tag.
Ein Projekt der hochgeschätzten, unermüdlichen, streitbaren, konsequenten,
polarisierenden, wunderbaren, mir sehr nahen Katharina Seiser.
Du verstehst, du meine Schulter, dass ich keinen Vorgaben folge, nicht jeden
Freitag eines Projekts wegen tierfrei koche.
Aber ich kann freitags veröffentlichen.
Currypaste.
So wenig ich auf Zutaten aus fernen und ehemals und heute noch kolonialiserten
Ländern stehe:
Ohne Gewürze geht’s nicht mehr.
Nehm ich halt welche aus fairem Handel und biologischem Anbau und hoffe
darauf, dass auch ohne meine Kontrolle alles mit rechten Dingen zugeht.
Die Peperocini hab ich in Palermo gekauft und getrocknet, andere Chili gehen auch,
soviel hab ich nicht mehr, um welche abzugeben.
In heissem Wasser einweichen, kleinschneiden. Ingwer und Knoblauch ebenso würfeln.
Zusammen mit Piment, Pfeffer, Kreuzkümmel, Koriander, Nelken und Muskat im Mörser
erst zerstossen, dann glatt reiben.
Eine Hälfte dieser Paste mit viel recht neutralem Öl -Sonnenblumenöl- einem Hauch Zimt
und Salz vermischen. Muskatkürbisspalten und Schalottenviertel darin baden und dann bei
200°C im Backofen backen.
Kichererbsen und in diesem Fall auch kleine weiße Bohnen, über Nacht eingeweicht, dann
gekocht, gut wieder im Sieb trocknen gelassen.
In einer Pfanne die restliche Currypaste mit Öl, klein geschnittenem Knoblauch, Schalotten
und Ingwer bei niedriger Hitze wunderbaren Geruch entwickeln lassen.
Einen Schluck Wasser und zerstoßene Safranfäden dazu geben.
Das Wasser verdampfen lassen.
Dann die Hülsenfrüchte darin recht trocken rösten, am Ende nochmal etwas
-ach nein viel!- Öl dazu geben.
Besten Reis zubereiten, mit den gebackenen Kürbisspalten und den Kichererbsen anrichten.
Viel viel vom Kürbis-Curry-Öl darüber kippen und mit Minze bestreuen.
Spielt es da eine Rolle, welcher Tag ist?
Lasst es uns trotzdem zum Tier-Frei-Tag bündeln!
<3 – mit am freitag kochen ist eh am freitag posten gemeint. weil anders kriegen wir das ja gar nicht hin. freue mich sehr, dass du dabei bist!
Mir geht es wie Dir und vielen anderen….es gibt öfter mal tierfrei, ohne dass ich drüber nachdenke. Irgendwann hinterher fällts mir dann auf. Es sollte mir mal vorher auffallen, dann könnte ich Fotos machen und das ganze freitags verbloggen.
Das Gewürz-Bild gefällt mir fantastisch gut! (Der Rest, inklusive Rezept-Idee, natürlich auch. Aber das weißte sowieso.)
Gerade bei solchen gewürzreichen Geschichten fällt oft auch erst hinterher auf, dass gar nichts Tierisches drin ist. Schönes Rezept!
Sieht sehr lecker aus – das würde mir auf jeden Fall auch schmecken und wird im Hinterkopf behalten :) Bei meiner Süßkartoffel-Erdnusscréme Suppe wurde mir auch erst nach Jahren gesagt wie schön es ist, dass sie vegan ist. ist sie? Tatsächlich!
Ich kann es bis hierher riechen! Hmmmm…
Wer braucht da noch Fleisch?
Schönes tierfrei-Gericht! Und dem Tier ist es wohl egal welchen Wochentag es frei hat!
Erzählst du uns, warum es in letzter Zeit so still hier ist, warum du so selten zum Kochen und Fotographieren kommst? Ich gehe davon aus, dass es dir gut geht (Fotos bei Lutz) und traue mich einfach, forsch zu fragen ;)
… sonnige Grüße
Schade, daß es hier so ruhig geworden ist! Ich vermisse Deine tollen Rezepte, Fotos, Deinen einzigartigen Texte und vor allem Deine Denkanstöße rund um das Thema Essen!